Taktik 1: Finde das richtige Timing in Deinem Gespräch
Das richtige Timing ist alles. Wenn Du das Thema Gehalt zu früh ansprichst, kann das abschreckend wirken. Einer der häufigsten Fehler ist es, das Gehalt zu früh im Vorstellungsgespräch anzusprechen. Das ist so, als würde man beim Pokern zu früh seine Karten aufdecken. Dies kann dem Arbeitgeber signalisieren, dass Du in erster Linie am Geld interessiert bist und nicht an der Stelle oder der Vision des Unternehmens. Wartest Du aber zu lange, hast Du möglicherweise weniger Verhandlungsmacht. Die goldene Regel? Warte, bis der Arbeitgeber das Thema anspricht oder bis Du ein Stellenangebot in der Hand hast. Dieser Zeitpunkt zeigt, dass Du mehr an der Stelle und dem Unternehmen interessiert bist als nur am Gehalt. Es geht darum, das perfekte Gleichgewicht zu finden! Geduld ist hier nicht nur eine Tugend, sondern eine Strategie!
Taktik 2: Artikuliere Deinen Wert
Du bist nicht nur ein Bewerber, sondern ein wertvolles Asset. Bei dieser Taktik geht es darum, Deine Fähigkeiten, Erfahrungen und potenziellen Verdienste zu verkaufen. Bereite eine überzeugende Darstellung vor, die Deine Leistungen und deren Übereinstimmung mit den Zielen des Unternehmens aufzeigt. Erwähne beispielsweise relevante Kurse, Projekte oder Auszeichnungen während des Studiums oder betone Praktika, Teilzeitjobs oder ehrenamtlichen Tätigkeiten im jeweiligen Bereich. Denk dran: Es ist Deine Geschichte, die zählen soll. Zeige, warum eine Investition in Dich eine Win-Win-Situation darstellt!
Taktik 3: Berücksichtige das gesamte Vergütungspaket
Fixiere Dich nicht nur auf das Grundgehalt. Das ist so wie durch ein Schlüsselloch zu schauen – man übersieht das Gesamtbild. Oft sind die wahren Schätze im Leistungspaket versteckt. Berücksichtige Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge, Prämien, Arbeitsflexibilität und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Leistungen können ebenso wertvoll, wenn nicht sogar wertvoller sein als das Grundgehalt selbst. Erweitere also Deinen Blick und verhandle über ein Paket, das Deinen Lebensstil und Deine Karriereziele wirklich ergänzt.

Taktik 4: Übe das Verhandlungsgespräch
Übung macht den Meister, besonders bei Gehaltsverhandlungen. Spiele verschiedene Szenarien im Rollenspiel mit Mentoren, Kollegen oder sogar vor einem Spiegel durch. Dieses Üben trägt dazu bei, Dein Vorgehen zu verfeinern, die richtigen Worte zu wählen und Selbstvertrauen aufzubauen. Je mehr Du übst, desto natürlicher und überzeugender wird Deine Verhandlung wirken. Stell Dir vor, Du probst für ein Theaterstück, in dem Du die Hauptrolle spielst.
Taktik 5: Gehe mit Gegenangeboten und Absagen professionell um
Nicht jede Verhandlung wird wie geplant verlaufen, und das ist in Ordnung. Reagiere auf Gegenangebote mit Anstand. Bedanke Dich zunächst für das Gegenangebot und zeige Deine Wertschätzung für das Interesse des Unternehmens an Deiner Person. Wenn das Gegenangebot nicht Deinen Erwartungen entspricht, kannst Du höflich und respektvoll weitere Verhandlungen vorschlagen. Dies könnte die Möglichkeit beinhalten, bestimmte Punkte zu diskutieren oder nachzuverhandeln, um zu einer für beide Seiten zufriedenstellenden Lösung zu gelangen. Bitte um etwas Zeit, um das Gegenangebot zu prüfen und zu überlegen. Dieser Ansatz ermöglicht Dir, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls weitere Informationen einzuholen.
Wenn Dein Gehaltsvorschlag abgelehnt wird, bleibe professionell. Zeige Verständnis dafür, dass das Unternehmen möglicherweise Einschränkungen hat oder bestimmte Budgetrichtlinien einhalten muss. Frage höflich nach, warum der vorgeschlagene Gehaltssatz abgelehnt wurde. Dies kann Dir helfen, die Entscheidungsgrundlage besser zu verstehen und gegebenenfalls weiter zu verhandeln.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Deine Bereitschaft zu zeigen, flexibel zu sein und alternative Lösungen zu finden, um die Anforderungen des Unternehmens zu erfüllen. Beispielsweise könntest Du Deine Bereitschaft zur Annahme von zusätzlichen Verantwortlichkeiten, zur Teilnahme an Schulungen oder zur Anpassung der Arbeitsbedingungen signalisieren.
Oder erkundige Dich nach anderen Formen der Vergütung, die das Unternehmen möglicherweise anbieten kann, wie z. B. Boni, Aktienoptionen, Zusatzleistungen oder flexible Arbeitszeitmodelle. Bitte höflich um die Möglichkeit, weitere Gespräche zu führen oder das Thema zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu besprechen. Auf diese Weise erhältst Du die Gelegenheit, alternative Vorschläge zu prüfen oder weitere Verhandlungen zu führen.
Taktik 6: Bringe den Deal unter Dach und Fach
Sobald Du und Dein Verhandlungspartner eine Vereinbarung getroffen haben, ist es wichtig, dass Du alles schriftlich festhältst. Ein förmliches Stellenangebot sollte das vereinbarte Gehalt, die Sozialleistungen und alle anderen Bedingungen für die Beschäftigung enthalten. Prüfe diese sorgfältig, um sicherzustellen, dass alles wie besprochen ist. Wenn alles gut aussieht, ist es an der Zeit, auf der gepunkteten Linie zu unterschreiben. Diese schriftliche Bestätigung ist Dein Sicherheitsnetz, das sicherstellt, dass sich beide Parteien über die vereinbarten Bedingungen im Klaren sind und diese auch einhalten.

Entfessle Dein Verhandlungsgeschick
Mit diesen Taktiken in Deinem Arsenal bist Du nicht nur bereit, Dein erstes Gehalt zu verhandeln, sondern auch, Dir in der Berufswelt einen Namen zu machen. Vergiss nicht, dass die erste Gehaltsverhandlung vor allem eins ist: eine Lernerfahrung, eine Chance, sich weiterzuentwickeln, und ein Schritt, um Deinen Wert in der Berufswelt zu erkennen. Die erste Gehaltsverhandlung ist genau das – die erste, und nicht die letzte. Verhandeln ist eine Kunst, und wie jeder Künstler wirst Du Deine Fähigkeiten mit der Zeit verfeinern. Scheue Dich also nicht davor. Wer sein Gehalt verhandeln kann, zeigt, dass er oder sie sich selbst und seine Leistungen zu schätzen weiß. Betrachte es als ein Gespräch, nicht als eine Konfrontation. Es geht darum, einen für beide Seiten vorteilhaften Mittelweg zu finden.